Erinnerungen und Begegnungen in Rotterdam

Vom 16.06. bis 19.06.2023 organisierte das Fanprojekt Magdeburg eine Reise zum Sehnsuchtsort aller Magdeburger nach Rotterdam. Teilnahmen ehemalige Spieler der Europapokalsiegermannschaft von 1974 in Begleitung von Familienangehörigen, Fans des 1. FC Magdeburg sowie der aktuelle Präsident des 1. FCM Jörg Biastoch. Die Reise sollte den damaligen Weg nachzeichnen und Erinnerungen hervorrufen, die an die jungen Fans weitergeben werden konnten. Die Fahrt wurde von einem Team vom Sport im Osten des MDR begleitet.

Treffpunkt war das Heinz Krügel Denkmal am Freitagmorgen, wo die ersten Europapokalgeschichten von und mit dem damaligen Trainer geteilt wurden. Dann machte sich die Reisegruppe von 50 Personen auf dem Weg in die Niederlande. Nach einem Zwischenstopp in Hengelo, fuhren wir am damaligen Ankunftsflughafen in Schiphol vorbei nach Noordwijk an die Nordseeküste. Dort stand das damalige Mannschaftshotel, was leider 1978 abgebrannt ist und durch einen Neubau an fast gleicher Stelle ersetzt wurde.

Ein Sprung in die Nordsee, ein gemeinsames Abendessen und ein Filmabend boten reichlich Möglichkeiten anzukommen, sich auszutauschen und in Erinnerungen zu schwelgen.

Am kommenden Morgen fuhren wir in die niederländische Hauptstadt Den Haag und besichtigten den Königspalastes ehe uns die Fahrt weiter nach Rotterdam führte, wo wir die Stadt zunächst vom Wasser aus kennenlernten.

Im Anschluss stand der erste Besuch des Finalstadions von 1974 De Kuip auf dem Programm. Zahlreiche Fotos entstanden und die Spieler wurden mit Fragen überschüttet. Ein emotionaler Moment für die Ewigkeit. Die Spieler kehrten somit erstmalig an den Ort des damaligen Triumphs zurück und konnten den Erfolg nun erstmalig in Begleitung des Pokals auch mit Fans teilen, was Ihnen damals nicht vergönnt war.

Anzumerken sei und das macht die Fahrt und die Spieler so besonders. Die 74er Mannschaft des 1. FC Magdeburg hatte neben Celtic Glasgow das Alleinstellungsmerkmal, ausschließlich aus Spielern aus der Region zu bestehen. Als einzige Fußballmannschaft aus der ehemaligen DDR, die einen Europapokalsieg erringen konnte, hat der Triumph des 1. FC Magdeburg im Pokalwettbewerb eine enorme nationale Bedeutung. Der Sehnsuchtsort De Kuip, Schauplatz des Europapokaltriumphs im Jahr 1974 in Rotterdam, ist auch heute noch Inhalt einiger Lieder der Fans. Das Alleinstellungsmerkmal des Vereins als einziger Europapokalsieger aus der ehemaligen DDR ist für die Fanszene von großer Bedeutung. Eine weitere Besonderheit ist, dass beim größten Erfolg des Vereins es den Fans nicht möglich war beizuwohnen. Auch deshalb ist es wichtig, die Geschichte des Vereins zu pflegen und an die jüngere Generation weiterzugeben, also intergenerativ zu wirken.

Die Erinnerungen wurden dann beim gemeinsamen Abendessen weiter geteilt.

Im De Kuip fand am nächsten Tag das Finale der Uefa Nations League zwischen Kroatien und dem späteren Gewinner Spanien statt, was wir alle gemeinsam besuchten. Dank an der Stelle an die UEFA für die Bereitstellung von 50 zusammenhängenden Kaufkarten. Somit war es allen möglich, fast 50 Jahre nach dem einmaligen Triumph im gleichen Stadion nochmal ein europäisches Endspiel zu erleben und die Erinnerungen an damals zu teilen. Wie hieß es so schön von einem Spieler „Soviel hat sich ja nicht verändert, nur ein bisschen Farbe ist dazugekommen.“

Diese Besonderheit und Einzigartigkeit des Besuches von Spielern und Fans aus Magdeburg fand auch in der Liveberichterstattung des Spiels im deutschen Fernsehen Erwähnung.

Mit der Bahn fuhren wir nach dem Spiel zurück zum Hotel und werteten kurz das Spiel und die Reise noch aus.

Am kommenden Montagmorgen begab sich die Gruppe auf die Heimreise mit zahlreichen positiven Erinnerungen und im Bewusstsein einer historischen Reise.

Die Fahrt ist Teil des Projektes „Magdeburg International – 50 Jahre Europapokal“ und wird wie auch auch weitere Veranstaltungen und Projekte des Fanprojekt im kommenden Jahr durch den „Pool zur Förderung innovativer Fußball- und Fankultur“ (PFiFF) unterstützt.