Lieber Jens,
wir verlieren mit Dir einen Freund, einen leidenschaftlichen Kollegen. Mit unseren gemeinsamen Erlebnissen und Erfolgen seit der Fanprojektgründung im Jahr 2008 könnten wir Bücher füllen.
Bereits in Zeiten, als an unser Fanprojekt noch nicht zu denken war, konntest du die Dinge um den Fußball in Magdeburg nicht tatenlos geschehen lassen. Die Gründung des FanRat e.V., als Impuls inmitten der Insolvenz des 1. FCM, wäre ohne dich nicht denkbar gewesen.
Nur mit deiner Idee, für einen größeren Stadionneubau zu kämpfen und hierfür Unterschriften von Zehntausenden zu sammeln, konnte die Basis geschaffen werden, dass die Generation Amateurfußball aus den Niederungen emporsteigen konnte.
Seit 2008 hast du federführend gemeinsam mit Stefan das Fanprojekt aufgebaut und immer voller Stolz auf diese Personalkontinuität hingewiesen.
Eine deiner großen Stärken war es, Räume mit Leben und Leidenschaft zu füllen. Wir denken an den Ausbau und die Gestaltung unserer ersten Räumlichkeiten an der Hermann-Gieseler-Halle. Stets war es dir ein Anliegen, dass sich jeder Gast in unserem Haus wohlfühlt und wiederfindet. So war es auch in unserem neuen Domizil in Sudenburg. Gemütlichkeit und Willkommenskultur zu schaffen für unsere Fans war dein stetiges Ziel, weil Nähe und Zugang eben Atmosphäre voraussetzt. Erst dann konnte es gelingen, unseren Aufgaben gerecht zu werden.
Natürlich musste dabei dein 1. FC Magdeburg im Mittelpunkt stehen. Fanarbeit konnte für dich nur gelingen, wenn sie in Bezug zum Verein gesetzt wird. Deine Tätigkeit im Fanprojekt ist aus der Leidenschaft zum Verein erwachsen. Fans und Verein waren für dich stets nur gemeinsam zu denken.
Das Hüpfverbot auf der Nordtribüne wegen der statischen Probleme konntest du ebenfalls nicht einfach hinnehmen. Die von dir angestoßene Gesprächsrunde im Rathaus war der Grundstein für die partizipative Umgestaltung der Nordkurve in eine reine Stehplatztribüne.
Beeindruckend war ebenfalls dein Auge fürs Detail, insbesondere bei der Gestaltung von Texten jeglicher Art. Jedes Wort, jedes Komma wurde intensiv diskutiert, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Du hast Menschen in deiner Umgebung geprägt. Dabei spielte das Alter keine Rolle. Du hast zwischen den Generationen vermittelt. Für viele jüngere Clubfans warst du eine Art Vaterfigur.
Innerhalb der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte und der KOS hast du deutschlandweit als kritischer, diskussionsfreudiger und kompetenter Kollege hohe Anerkennung erfahren, hast auch dort deinen Stempel aufgedrückt und deine Spuren hinterlassen.
Wir wünschen deiner Familie und deinen Freunden viel Kraft.
Lieber Jens, wir werden dich niemals vergessen und sind dir unendlich dankbar!
Dein Fanprojekt Magdeburg